Wuppertal zurück ins Gestern? Kindheit in NRW hieß: auf dem Rücksitz endlose Autobahnkilometer zurücklegen, hypnotisch vorübergleitende Lärmschutzwände anstarrend, eingehüllt in aus der Fahrerkabine wabernden Zigarettenrauch, aus den Träumen gerissen von abrupt öde Radiomusik unterbrechenden Staumeldungen. Dieses Modell Schnellverkehrsstraße darf gerne der Vergangenheit angehören – aus ökologischen Gründen, gesundheitlichen und (musik-)ästhetischen. Nun wird Wuppertal jahrelang von Verkehrsgroßbaustellen eingekesselt, da A46, B7 und die Südumgehung fällig sind. Dabei wissen wir, neue Fahrspuren sind schon bald bloßer Stauraum für mehr Autos. Ein Teufelskreis. Ausgerechnet in Wuppertal, wo es Vorbilder und Ideen für innovative Verkehrsinfrastruktur gibt, Schwebebahn, autofreie Stadt und so. Also: Lasst Gras über den Asphalt wachsen! Autobrücken zu Grünbrücken! Bis dahin nehmen wir das Verkehrsproblem endlich ernst. Die Lösungen wären schneller gefunden als die Baustellen dauern sollen. Wetten?
Unbeherrschbares Verkehrsaufkommen macht auch im Monatsthema AUSGELIEFERT zu schaffen: In TV und Internet heischen Peinlichkeiten, Demütigungen und Selbstentblößungen um Aufmerksamkeit. Warum tun wir uns das an? Rechtswissenschaftler THOMAS HOEREN spricht mit uns über Möglichkeiten, sich juristisch gegen mediale Verunglimpfungen zu wehren und darüber, warum man manche virtuelle Grobheit einfach hinnehmen sollte.
Lore Stefanek inszeniert KONSENS am Düsseldorfer Schauspielhaus. Das Stück der englischen Autorin Nina Raine verhandelt Karrierismus, sprachliche Verrohung und sexualisierte Gewalt. Peter Ortmann verfolgt, wie die Lebenslügen der Protagonisten unterhaltsam wie bitter enden.
Den Anfang in unserer Rubrik „Heimat Wuppertal“ macht der Syrer JASSEM AL ABD ALOKLA. Der begeisterte Koch kam 2015 in Deutschland an, schätzt sich glücklich, in Wuppertal angekommen zu sein und träumt von einem eigenen Restaurant. Bereits seit 40 Jahren lebt LILAY HUSER in Deutschland. Die aus der Türkei stammende Schauspielerin ist bekannt durch Bühne und TV.
Die „Nahaufnahme“ stellt die Musikerin ANNETT FOBBE vor. Das Osthaus Museum Hagen zeigt RUSSISCHE KUNST HEUTE. Die Privatsammlung mit Schwerpunkt auf der Malerei widmet sich den Jahren vor und nach dem Zerfall der Sowjetunion. Thomas Hirsch besucht eine Ausstellung, die doppeldeutig mit Bezügen und Abgrenzungen zum plakativen Realismus zu spielen weiß.
Unser Film des Monats ist Paul Thomas Andersons Drama DER SEIDENE FADEN. Im London der Nachkriegszeit gehen ein erfolgsverwöhnter Schneider und eine junge Frau eine Beziehung ein. Es beginnt ein Konflikt um Nähe, Unabhängigkeit und Identität. Im deutschen Thriller „Luna“ spielt LISA VICARI die Titelrolle. Im Interview spricht sie über ihre Vorbereitung auf eine extreme Rolle, Komplimente an der Supermarktkasse und ihren Wissensdurst.
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