Der traditionelle Wuppertaler Musiksommer besteht aus den internationalen Meisterkursen und dem Jugendkulturpreis. Drittes Standbein ist der Internationale Orgelwettbewerb, der jedes zweite Jahr in der Historischen Stadthalle ausgetragen wird. Dieses Jahr ist es wieder soweit. In einer Vorrunde sendeten Bewerber Musikaufnahmen ein. Anhand dieser Tondokumente wurden die Teilnehmer für die Zwischenrunde in der Historischen Stadthalle ausgewählt. Drei von ihnen wurden dann zur Endrunde zugelassen. Eine dreiköpfige Jury ermittelte abschließend, wer von ihnen welchen Preis bekommt. Einen Tag später stellen sie sich nun die Gewinner mit einem abschließenden Konzert vor.
Hohe Ansprüche
Anhand eines anspruchsvollen Programms demonstrieren sie gleichermaßen ein hohes spieltechnisches und musikalisches Niveau. Es ist verständlich, dass es der Jury laut Silke Asbeck, Geschäftsführerin des Hauses, nicht leicht gefallen sei, den übrig gebliebenen drei Organisten die drei Preise zuzuordnen. Die Jury sich zusammen aus dem Vorsitzenden Winfried Böning. Er ist Domorganist am Kölner Dom sowie Professor für künstlerisches Orgelspiel und Improvisation und Leiter des Studiengangs Katholische Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Zweite im Bund ist die Slowakin Zuzana Ferjencikova, Organistin, Pianistin, Komponistin und Hochschullehrerin für Orgel an der Codarts University for Music in Rotterdam. Last but not least ist der Franzose Naji Hakim, Organist und Pianist libanesischer Herkunft. Der international geachtete Komponist ist Theorieprofessor am Conservatoire National de Région de Boulonge Billancourt und composer in residence der Royal Academy of Music in London.
Diese drei Musiker haben den ersten Preis Eriko Yamaji zuerkannt, die 8.000 Euro mit nach Hause in Japan nehmen darf. Mit 5.000 Euro kehrt Pierre-François Purson als zweiter Preisträger heim nach Frankreich. Und 3.000 Euro als dritten Preis hält der junge deutsche Organist Silvan Meschke in den Händen. Es sind Werke vom Johann Sebastian Bach, Sigfrid Karg-Elert, Olivier Messiaen, Jean Gillou und vom Juror Hakim, mit denen sie zu begeistern wissen.
Glanzvoll
Die dreimanualige Sauer-Orgel mit ihren 67 Registern ist klanglich prädestiniert für die französische Orgelsymphonik. Wer an ihr differenzierte barocke Klänge gültig zum Erklingen bringen will, muss sich sehr gut auskennen. Diesen hohen Anforderungen werden Yamaji mit Bachs „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ (BWV 676) und Purson mit der Toccata in E-Dur (BWV 566) voll gerecht. Auch die französischen Klänge lassen sie glanzvoll erstrahlen. Das demonstrieren Purson mit Guillous Toccata op. 9 und Yamaji mit der siebensätzigen symphonische Suite „Le-Bien Aimé“ aus dem Jahr 2001 aus der Feder von Hakim mit großen musikalischen Spannungsbögen. Dieser hohen Güte steht Meschke mit Karg-Elerts „Ein feste Burg ist unser Gott“ und Messiaens „Communion“ aus der „Messe de la Pentecôte“ in nichts nach.
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