Kenntnisse von Flugverbindungen oder Autobahn-Dreiecken sind herzlich überflüssig: Ausschließlich ihrem eigenen Drahtesel vertrauen sich die rund 55 Mitglieder und Freunde der im Jahr 1998 gegründeten Organisation „Der grüne Weg e.V.“ an, um seitdem regelmäßig mit dem Fahrrad den Partnerstädten ihrer Heimat Wuppertal einen Besuch abzustatten.
engels: Herr Gerlach, warum hat Wuppertal eine Partnerstadt in Israel?
Arno Gerlach: Wir möchten private und auch institutionelle Kontakte fördern. Kenntnisse über das Fremde fördern Verständnis und Vertrauen. Wir bieten jährlich Reisen nach Be’er Scheva und ins ganze Land an.
engels: Herr Steinmüller, wie kam es zu der Städtepartnerschaft zwischen Schwerin und Wuppertal?
Rolf Steinmüller: 1986 plante man in Wuppertal zunächst eine Städtepartnerschaft mit Halle an der Saale. Der damalige Außenminister der Bundesrepublik Hans-Dietrich Genscher, der lange in Wuppertal wohnte, kam von dort und auch der damalige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Johannes Rau unterstützte diese Idee. Dann aber havarierte der Reaktor in Tschernobyl und die Wuppertaler suchten eine Stadt, die weniger radioaktiv belastet war. Die Wahl fiel auf Schwerin.
engels-Thema im März: Partnerstädte
Acht Partnerstädte hat Wuppertal. Seit 60 Jahren pflegen wir diese basisorientierte Außenpolitik. Muss sich angesichts leerer Kassen und einer Überalterung der Akteure etwas ändern?
Schutz gewähren und das Böse abwehren: Diese lobenswerte Absicht hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1997 die bundesweit operierende Stiftung „Hänsel und Gretel“ auf ihre Fahnen geschrieben. Die eindeutig größte Aktion ist die 2002 gestartete „Notinsel“-Initiative, die sich unter dem selbstbewussten Motto „Wo wir sind, bist du sicher“ als starke Plattform für ganzheitliche soziale Verantwortung begreift.
trailer: Frau Kavermann, wie sieht die Kinderarmut am Borsigweg in Bottrop aus?
Cornelia Kavermann: An der Kleidung wird oft gespart. Zu kleine Schuhe sind aber für wachsende Kinderfüße nicht gut. Unsere Kindertageseinrichtung hatte auch oft Probleme, das Essensgeld von den Eltern einzusammeln. Nach unserer Erfahrung waren die Eltern zwar sparsam genug, hatten aber doch keine Chance, genug auf die Seite zu legen.
„Es gibt im Rhein-Kreis Neuss rund 60 obdachlose Kinder und Jugendliche, die unversorgt sind und eine Notschlafstelle bräuchten“, sagt Rebekka Schuh, Leiterin der Neusser Tafel, und sie weiß, wovon sie redet: „Streetworker haben uns auf dieses Problem aufmerksam gemacht und gefragt, ob wir die Jugendlichen mit Essen versorgen können.“
trailer: Herr Kohl, welche Ursachen hat Kinderarmut?
Steffen Kohl: Wenn wir über materielle Kinderarmut in Deutschland reden, dann bezieht sich das ja auf einen relativen Artmutsbegriff. Das bedeutet, dass diese Kinder in Familien leben, die sich mit ihrem Einkommen am unteren Ende der Verteilung befinden. Statistisch gesehen sind am häufigsten Kinder in alleinerziehenden oder arbeitslosen Haushalten, Kinder mit vielen Geschwistern oder Kinder mit Migrationshintergrund von materieller Armut bedroht. Treten mehrere dieser Faktoren zusammen auf, steigt auch das Armutsrisiko.
In diesen Wochen herrscht dichtes Gedränge in den Einkaufsstraßenschluchten zwischen Dortmund und Duisburg. Die Wirtschaft boomt wieder, und wer einen Arbeitsplatz hat, gibt sein Weihnachtsgeld aus. Auch die Kinder werden bedacht. Das englische Wort für Weihnachten kann, leicht verfremdet ins Deutsche übertragen, die Situation trefflich beschreiben: Christmast!
Durch eine Toreinfahrt und einen Innenhof muss man gehen, dann erst erreicht man die im Erdgeschoß angesiedelte Medien-Design-Agentur „Mausklick“ im Westen von Heckinghausen. Dass Tom V Kortmann Räume gestalten kann, glaubt man ihm bereits, kurz nachdem man seine Agentur betreten hat.
Kli Kla Klacks
Intro – Genug für alle
Die Mär vom Kostenhammer
Teil 1: Leitartikel – Das Rentensystem wackelt, weil sich ganze Gruppen der solidarischen Vorsorge entziehen
„Die gesetzliche Rente wird von interessierter Seite schlechtgeredet“
Teil 1: Interview – VdK-Präsidentin Verena Bentele über eine Stärkung des Rentensystems
Der Kitt einer Gesellschaft
Teil 1: Lokale Initiativen – Der Landesverband des Paritätischen in Wuppertal
Gerechtigkeit wäre machbar
Teil 2: Leitartikel – Die Kluft zwischen Arm und Reich ließe sich leicht verringern – wenn die Politik wollte
„Je größer das Vermögen, desto geringer der Steuersatz“
Teil 2: Interview – Finanzwende-Referent Lukas Ott über Erbschaftssteuer und Vermögensungleichheit
Gegen die Vermüllung der Stadt
Teil 2: Lokale Initiativen – Umweltschutz-Initiative drängt auf Umsetzung der Einweg-Verpackungssteuer
Gleiches Recht für alle!
Teil 3: Leitartikel – Aufruhr von oben im Sozialstaat
„Eine neue Ungleichheitsachse“
Teil 3: Interview – Soziologe Martin Heidenreich über Ungleichheit in Deutschland
Klassenkampf im Quartier
Teil 3: Lokale Initiativen – Bochums Stadtteilgewerkschaft Solidarisch in Stahlhausen
Der Staat will zuhören
Wandel im niederländischen Sozialsystem – Europa-Vorbild: Niederlande
Armutszeugnis im Reichtum …
… und alternative Fakten im Wirtschaftssystem – Glosse
Konflikt-Kanzler
Intro – Friedenswissen
Unser höchstes Gut
Teil 1: Leitartikel – Von Kindheit an: besser friedensfähig als kriegstüchtig
„Das ist viel kollektives Erbe, das unfriedlich ist“
Teil 1: Interview – Johanniter-Integrationsberaterin Jana Goldberg über Erziehung zum Frieden
Platz für mehrere Wirklichkeiten
Teil 1: Lokale Initiativen – Kamera und Konflikt: Friedensarbeit im Medienprojekt Wuppertal
Herren des Krieges
Teil 2: Leitartikel – Warum Frieden eine Nebensache ist
„Besser fragen: Welche Defensivwaffen brauchen wir?“
Teil 2: Interview – Philosoph Olaf L. Müller über defensive Aufrüstung und gewaltfreien Widerstand
Politische Körper
Teil 2: Lokale Initiativen – Das Kölner Friedensbildungswerk setzt auf Ganzheitlichkeit
Streiken statt schießen
Teil 3: Leitartikel – Das im Kalten Krieg entwickelte Konzept der Sozialen Verteidigung ist aktueller denn je.
„Als könne man sich nur mit Waffen erfolgreich verteidigen“
Teil 3: Interview – Der Ko-Vorsitzende des Bundes für Soziale Verteidigung über waffenlosen Widerstand
Widerstand ohne Waffen
Teil 3: Lokale Initiativen – Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und ihr Landesverband NRW
Kinder verkünden Frieden
Das Projekt „Education for a Culture of Peace“ – Europa-Vorbild: Zypern
Brauerheer statt Bundeswehr
Wie ein Biertornado die Gewaltspirale aus dem Takt wirft – Glosse
Kulturschock
Intro – Kunst & Kultur