Im Foyer des altehrwürdigen Rex-Theaters stehen hinter der weinroten Absperrkordel zwei Zementkübel, eine Schubkarre und eine Rührmaschine.
Wildes Durcheinander herrscht zur Nachmittagszeit vor der Kindertageseinrichtung. Viele Eltern holen ihre Kinder ab. Aufgeregt zeigt ein kleiner Junge afrikanischer Herkunft seiner Mutter stolz einen kleinen Weihnachtsbaum aus Pappe. Kleine Styropor-Kugeln, die rot angemalt sind, dienen als Weihnachtsschmuck. „Guck mal, Mama, was ich gebastelt habe!“
„Der Widerstand gegen die Umbenennung der Lettow-Vorbeck-Straße ist mir unbegreiflich“ sagt Karl Hundsdörfer, der für die Partei „Die Linken“ in der Bezirksvertretung Wuppertal-Vohwinkel sitzt. Schon als der Geschichtslehrer vor rund 30 Jahren nach Wuppertal zog, war er entsetzt, hier eine Straße zu finden, die nach dem General benannt war. Immerhin wusste er als Historiker Genaueres über Paul Emil von Lettow-Vorbeck. Zum Beispiel, dass dessen Lebenslauf sich wie eine gründliche Auflistung der größten Kriegsverbrechen und Völkermorde des frühen zwanzigsten Jahrhunderts liest
engels: Herr Izgi, wie lebt es sich in Vohwinkel mit Migrationshintergrund?
Arif Izgi: Wie in allen anderen Stadtteilen auch lebt es sich recht gut in Vohwinkel. In unserem Stadtteil gibt es gute Jugendeinrichtungen, die eine hervorragende Arbeit machen und zur Integration der verschiedenen Bevölkerungsgruppen beitragen.
engels: Herr Goecke, ist Rechtsextremismus in Wuppertal ein Thema?
Sebastian Goecke: Leider ja. Seit der letzten Kommunalwahl haben wir jeweils einen Vertreter der NPD und der Republikaner im Stadtrat. In letzter Zeit ist in Vohwinkel eine Szene Autonomer Nationalisten entstanden.
Tristesse strahlt der Bahnhofsvorplatz von Vohwinkel aus. Schneeregen tropft in die großen Pfützen vor dem Gehweg. Alle angrenzenden Ladenlokale stehen leer. Die Schaufenster sind notdürftig mit Packpapier verklebt. Lenkt der Besucher seine Schritte unter die Eisenbahnbrücke und dann links auf die Kaiserstraße Richtung Postamt, verstärkt sich sogar noch der Eindruck. Kaum ein Geschäft ist in den ehemals herrschaftlichen Häusern aus der Gründerzeit noch geöffnet. Wer einen Endzeitfilm drehen möchte, könnte hier viele geeignete Kulissen finden. Wie aber mag es denen gehen, die hier wohnen? Der Stadtteil hat in den letzten Wochen mehrere Male für Schlagzeilen gesorgt. Von den Jugendlichen, die mit Pfefferspray die Premiere des Films „Das braune Chamäleon“ vom Medienprojekt Wuppertal im Cinemaxx verhindern wollten, kamen zwei junge Männer aus Vohwinkel.
EIm tiefen Tal zu Glüder wurde am 6. Januar 1903 Solinger Stadtgeschichte geschrieben. In Anwesenheit der Solinger Stadtväter und Vertreter der lokalen Industrie wurde der Kaisersaal mit elektrischer Energie erleuchtet.
Rechtswidriger Vorgang oder Musterbeispiel für pingelige Bürokratie? Dunkle Wolken liegen jedenfalls über modernen Solarkollektoren mit einer Leistung von 18 Kilowatt. Die erst im Dezember 2009 installierte Photovoltaik-Anlage mit rund 100 Platten auf dem Dach des Gemeindezentrums der Evangelischen Kirchengemeinde in Wuppertal-Vohwinkel wird zum juristischen Streitfall.
engels: Herr Thomas, trägt die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken zum Klimaschutz bei?
Stefan Thomas: Nein, sie bringt eher Nachteile für den Klimaschutz, weil sie den Umbau des Energiesystems hinauszögert.
engels: Herr Hüttenhölscher, sind Sie zufrieden mit der Energiepolitik der Bundesregierung?
Norbert Hüttenhölscher: Viele Teile des Energiekonzepts der Bundesregierung sind sehr ambitioniert und zu begrüßen. Aus Sicht der Stadtwerke wäre aber eine kürzere Laufzeitverlängerung wünschenswert gewesen.
Kli Kla Klacks
Intro – Genug für alle
Die Mär vom Kostenhammer
Teil 1: Leitartikel – Das Rentensystem wackelt, weil sich ganze Gruppen der solidarischen Vorsorge entziehen
„Die gesetzliche Rente wird von interessierter Seite schlechtgeredet“
Teil 1: Interview – VdK-Präsidentin Verena Bentele über eine Stärkung des Rentensystems
Der Kitt einer Gesellschaft
Teil 1: Lokale Initiativen – Der Landesverband des Paritätischen in Wuppertal
Gerechtigkeit wäre machbar
Teil 2: Leitartikel – Die Kluft zwischen Arm und Reich ließe sich leicht verringern – wenn die Politik wollte
„Je größer das Vermögen, desto geringer der Steuersatz“
Teil 2: Interview – Finanzwende-Referent Lukas Ott über Erbschaftssteuer und Vermögensungleichheit
Gegen die Vermüllung der Stadt
Teil 2: Lokale Initiativen – Umweltschutz-Initiative drängt auf Umsetzung der Einweg-Verpackungssteuer
Gleiches Recht für alle!
Teil 3: Leitartikel – Aufruhr von oben im Sozialstaat
„Eine neue Ungleichheitsachse“
Teil 3: Interview – Soziologe Martin Heidenreich über Ungleichheit in Deutschland
Klassenkampf im Quartier
Teil 3: Lokale Initiativen – Bochums Stadtteilgewerkschaft Solidarisch in Stahlhausen
Der Staat will zuhören
Wandel im niederländischen Sozialsystem – Europa-Vorbild: Niederlande
Armutszeugnis im Reichtum …
… und alternative Fakten im Wirtschaftssystem – Glosse
Konflikt-Kanzler
Intro – Friedenswissen
Unser höchstes Gut
Teil 1: Leitartikel – Von Kindheit an: besser friedensfähig als kriegstüchtig
„Das ist viel kollektives Erbe, das unfriedlich ist“
Teil 1: Interview – Johanniter-Integrationsberaterin Jana Goldberg über Erziehung zum Frieden
Platz für mehrere Wirklichkeiten
Teil 1: Lokale Initiativen – Kamera und Konflikt: Friedensarbeit im Medienprojekt Wuppertal
Herren des Krieges
Teil 2: Leitartikel – Warum Frieden eine Nebensache ist
„Besser fragen: Welche Defensivwaffen brauchen wir?“
Teil 2: Interview – Philosoph Olaf L. Müller über defensive Aufrüstung und gewaltfreien Widerstand
Politische Körper
Teil 2: Lokale Initiativen – Das Kölner Friedensbildungswerk setzt auf Ganzheitlichkeit
Streiken statt schießen
Teil 3: Leitartikel – Das im Kalten Krieg entwickelte Konzept der Sozialen Verteidigung ist aktueller denn je.
„Als könne man sich nur mit Waffen erfolgreich verteidigen“
Teil 3: Interview – Der Ko-Vorsitzende des Bundes für Soziale Verteidigung über waffenlosen Widerstand
Widerstand ohne Waffen
Teil 3: Lokale Initiativen – Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und ihr Landesverband NRW
Kinder verkünden Frieden
Das Projekt „Education for a Culture of Peace“ – Europa-Vorbild: Zypern
Brauerheer statt Bundeswehr
Wie ein Biertornado die Gewaltspirale aus dem Takt wirft – Glosse
Kulturschock
Intro – Kunst & Kultur