engels: Herr Gerhardt, wird Wuppertal mit Fertigstellung der Nordbahntrasse Ökotopia?
Carsten Gerhardt: Wuppertal wird dann zumindest die Stadt mit dem ungewöhnlichsten und attraktivsten Radweg der Welt sein.
Als Erhard Ufermann vor zehn Jahren den Kulturverein „bandfabrik“ ins Leben rief, stieß seine Idee zwar auf Zustimmung, gleichzeitig aber auch auf große Skepsis. Langerfeld sei einfach zu abgelegen. Doch genau das wollte Ufermann ja: eine Einrichtung, die Kunst und Kultur aus der Innenstadt heraus in die Teile der Städte holt, in denen die Menschen leben – fußläufige Kultur eben.
Manche Wähler mögen noch Hoffnung in sich tragen, dass sich ihre Stadt ab Ende August mit den richtigen Politikern in die richtige Richtung bewegt. Gertrud Heinrichs, Abteilungsleiterin Stadtteilarbeit in Wuppertal, sieht das anders. „Die Politiker hier werden auch nach der Kommunalwahl fast keine Spielräume haben, etwas zu bewegen.
„KULTUR FÜR ALLE“
Wuppertal ist eine Stadt mit einem vielfältigen Kulturangebot. Neben Tanztheater, Schauspiel, Oper, Orchester und Von der Heydt-Museum gibt es zahlreiche Veranstaltungsorte, Galerien und künstlerische Initiativen. Soziale Kulturarbeit in den Stadtteilen für den Dialog zwischen unterschiedlichen Generationen, Nationalitäten und sozialen Schichten ist ebenfalls wichtiger Bestandteil.
Lieber ein junger Bell oder ein bellender Jung? Jene Formulierung ist, kennt man die beiden Oberbürgermeisterkandidaten der ehemals großen Volksparteien, natürlich völlig schräg und hat mit der Realität nichts zu tun.
Majestätisch, aber auch gleichsam unbeholfen reckt sich das Viadukt über die Straßen im Stadtteil Wichlinghausen-Süd einem mit grauen Wolken verhangenen Sonntagshimmel entgegen. Von Weitem erinnert es an ein großes Säugetier, das sich seinen Weg durch die aus seiner Perspektive mäusegroßen Gassen bahnt, bemüht, nichts zu zertrampeln und mit spitzen Zehen nur da aufzutreten, wo die niemals endende Städtebebauung ein wenig Luft gelassen hat.
Da ertönt der kreischende Ruf eines Affen, jäh schreit dort ein exotischer Vogel – plötzlich wird das Gebrüll eines Löwen laut! Was nach wilder Dschungelsafari klingt, ist tatsächlich ein Spaziergang mitten im Herzen des Bergischen Landes – auf der Samba-Trasse in Wuppertal, die über Teile der Gehege des Wuppertaler Zoos führt.
engels: Herr Liesendahl, was flattert in Wuppertaler Tunneln?
Jörg Liesendahl: In allen Tunnelanlagen von Wuppertal gibt es Fledermäuse. Zwergfledermäuse und Wasserfledermäuse haben uns am wenigsten überrascht. Aber auch das seltene Große Mausohr nutzt zumindest zeitweise alle Tunnel.
Mary Poppins und Alice im Wunderland – in diesen wunderbar abgedrehten Märchen der englischsprachigen Literatur können Teetassen und Kaninchen sprechen, die Handlung findet an der Wohnzimmerdecke statt, die wahre Liebe hingegen zwischen Schornsteinen.
Die Balkan-Beatz-Partys im Wuppertaler Café Ada sind inzwischen legendär. Jan Susenburger und Tim Müller vom DJ-Team „Schwarze Katze Weißer Kater“ organisieren die Partys seit Jahren und wissen, warum die Musik Menschen aller Alters- und Kulturgruppen anspricht...
Vorwärts 2026
Intro – Kopf oder Bauch?
Noch einmal schlafen
Teil 1: Leitartikel – Ab wann ist man Entscheider:in?
„Zwischen Perfektionismus und Ungewissheit“
Teil 1: Interview – Psychiater Volker Busch über den Umgang mit schwierigen Entscheidungen
Weil es oft anders kommt
Teil 1: Lokale Initiativen – Gut aufgestellt in Wuppertal: Pro Familia berät zu Schwangerschaft, Identität und Lebensplanung
Worüber sich (nicht) streiten lässt
Teil 2: Leitartikel – Wissenschaft in Zeiten alternativer Fakten
„Dass wir schon so viel wissen, ist das eigentliche Wunder“
Teil 2: Interview – Neurowissenschaftlerin Maria Waltmann über Erforschung und Therapie des Gehirns
Über Grenzen hinweg entscheiden
Teil 2: Lokale Initiativen – Das Experimentallabor Decision Lab Cologne
Mieter aller Länder, vereinigt euch!
Teil 3: Leitartikel – Der Kampf für bezahlbares Wohnen eint unterschiedlichste Milieus
„Glaubwürdigkeit ist ein entscheidender Faktor“
Teil 3: Interview – Sprachwissenschaftler Thomas Niehr über Sprache in Politik und Populismus
Im Krieg der Memes
Teil 3: Lokale Initiativen – Saegge klärt in Bochum über Populismus auf
Keine Politik ohne Bürger
Wie Belgien den Populismus mit Bürgerräten und Dialogforen kontert – Europa-Vorbild: Belgien
Der Marmeladen-Effekt
Eine interaktive Mission durch die Küchentischpsychologie – Glosse
Kli Kla Klacks
Intro – Genug für alle
Die Mär vom Kostenhammer
Teil 1: Leitartikel – Das Rentensystem wackelt, weil sich ganze Gruppen der solidarischen Vorsorge entziehen
„Die gesetzliche Rente wird von interessierter Seite schlechtgeredet“
Teil 1: Interview – VdK-Präsidentin Verena Bentele über eine Stärkung des Rentensystems
Der Kitt einer Gesellschaft
Teil 1: Lokale Initiativen – Der Landesverband des Paritätischen in Wuppertal
Gerechtigkeit wäre machbar
Teil 2: Leitartikel – Die Kluft zwischen Arm und Reich ließe sich leicht verringern – wenn die Politik wollte
„Je größer das Vermögen, desto geringer der Steuersatz“
Teil 2: Interview – Finanzwende-Referent Lukas Ott über Erbschaftssteuer und Vermögensungleichheit
Gegen die Vermüllung der Stadt
Teil 2: Lokale Initiativen – Umweltschutz-Initiative drängt auf Umsetzung der Einweg-Verpackungssteuer
Gleiches Recht für alle!
Teil 3: Leitartikel – Aufruhr von oben im Sozialstaat
„Eine neue Ungleichheitsachse“
Teil 3: Interview – Soziologe Martin Heidenreich über Ungleichheit in Deutschland
Klassenkampf im Quartier
Teil 3: Lokale Initiativen – Bochums Stadtteilgewerkschaft Solidarisch in Stahlhausen
Der Staat will zuhören
Wandel im niederländischen Sozialsystem – Europa-Vorbild: Niederlande
Armutszeugnis im Reichtum …
… und alternative Fakten im Wirtschaftssystem – Glosse
Konflikt-Kanzler
Intro – Friedenswissen