FRAGEN DER ZEIT – Zukunft JETZT
Ein Thema, elf Artikel: drei Aufmacher, drei Interviews, Glosse, Vorbild Europa und Lokaltexte aus Köln, Wuppertal und dem Ruhrgebiet
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Intro 08/19 – Gute Nachrichten / DIe beste Welt bis jetzt
Prägen schlechte Nachrichten die Welt? Übles zieht die Aufmerksamkeit jedenfalls verlässlich auf sich. Das überrascht nicht, bedenken wir, dass ein ausgeprägtes Gefahrenbewusstsein dem Überleben einer Art förderlich ist. Gute Gründe, sich zu gruseln, gibt es ja wirklich, und auch düstere Weltbilder gehören zur Welt. Als Werkzeuge zur Auflagen- und Reichweitensteigerung in Medien oder Politik könnten sie aber einer Resignation Vorschub leisten, die uns nicht gleichgültig sein kann. Absolut pessimistisch geht es ja gar nicht zu in unserer Öffentlichkeit. Auf eine düstere Diagnose folgt bald ein Therapievorschlag oder ein Verweis auf Gegenbeispiele. Und es kann tatsächlich zur Lebenskunst zählen, angesichts unaufhörlicher Verwerfungen zuversichtlich zu bleiben. Ist es Einbildung, oder gibt es in diesen Tagen reichlich Gelegenheit, in diesem Sinne Mut zu sammeln?
Gute Nachrichten / Die beste Welt bis jetzt
Naht das Ende des Klüngels hinter den Kulissen? Eine knappe Mehrheit des EU-Parlaments hat für ein verpflichtendes Lobbyregister gestimmt. Abgeordneten sind Treffen mit Lobbyisten erlaubt, wenn diese im Transparenzregister der EU eingetragen sind und berichterstattende oder Ausschüsse leitende Parlamentarier müssen ihre Treffen mit Lobbyisten offenlegen. Transparency freut sich über eine „historische Entscheidung“. Eine Entwicklung, die nationale Parlamente unter Druck setzen könnte.
Gute Nachrichten / Die beste Welt bis jetzt
Den ökologischen Fußabdruck verringern und ökologischen Ausgleich schaffen. Aufforstung ist mittlerweile Anliegen nicht nur von Staaten und Kommunen, sondern auch von Privaten und Initiativen. Zu ihnen zählen Menschen wie der weltberühmte Fotograf Sebastião Salgado, der in seiner brasilianischen Heimat eine Einöde in Regenwald zurückverwandelte. Und vielleicht sind das die besseren Beispiele gegenüber Projekten, die sich auf Aufforstung als (genossenschaftliche) Investments spezialisieren.
Gute Nachrichten / Die beste Welt bis jetzt
Der Lebensmittelhändler Raphael Dirnberger (Edeka) äußert Unverständnis für das mangelnde Engagement seiner KollegInnen, unternimmt große Anstrengungen, um die Entsorgung von Lebensmitteln zu vermeiden, lässt schwer verkäufliche Lebensmittel z.B. verschenken. Das soll den Bundespreis „Zu gut für die Tonne!“ wert sein. Eine Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, dessen Chefin Klöckner durch ein Werbevideo mit Nestlé für Kopfschütteln sorgte.
Ihre engels-Redaktion