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Friedensvertrag

POLITIK-LABOR – Ein Thema, drei Schwerpunkte: Aufmacher, Interviews, Europa-Artikel, Glosse und Lokaltexte aus Köln, Wuppertal und dem Ruhrgebiet

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Composing: Bardia
 

Friedensvertrag / Der kriegerische Mensch
Intro (Link zur Langfassung)

Gut gegen Böse. In diesem Kampf erschöpfen sich unzählige Märchen und Geschichten. Die Suggestion, die Einen seien unkorrumpierbar, die Anderen moralisch verloren, ist aber auch Grundlage politischer Ideologien in der wirklichen Welt. Sie begründet Krieg, Demütigung, Folter und Vernichtung – jede Grausamkeit, die durch die Handlungen der Anderen geboten scheint. In der Überzeugung, Gutes zu tun, kann so noch jedes Verbrechen begangen werden – ein Teufelskreis, den Psychologen und Soziologen zu erklären suchen, den Regierungen, Parteien, Diktatoren und Fanatiker zu missbrauchen gelernt haben. Den Verantwortlichen dürfte aber in aller Regel klar sein, dass in der Politik nicht Gut und Böse konkurrieren, sondern Interessen verhandelt werden, die einander ergänzen oder ausschließen können, für die ein Kompromiss auf der Hand liegt oder beharrlich zu verhandeln wäre.

Friedensvertrag / Der kriegerische Mensch
Teil 1: Wirtschaft Wozu sind Kriege da?

Ein Staat muss nicht nur darauf schauen, die Voraussetzungen für das eigene Wirtschaften zu schaffen und zu erhalten, die Wirtschaft ist selbst auch Instrument politischer Macht – und Kriegsinstrument. Dabei geht leicht unter, dass Wirtschaftssanktionen zuverlässig die armen Schichten einer Bevölkerung empfindlich treffen, nicht aber die reichen und mächtigen. Ist eine institutionelle Harmonisierung der Weltwirtschaft denkbar – zumal sie angesichts gemeinsamer Herausforderungen geboten ist?

Friedensvertrag / Der kriegerische Mensch
Teil 2: Diplomatie Spiel mit dem Feuer

Stille Diplomatie – die beiden Wörter wären früher wohl als Dopplung durchgegangen. Was sollte Diplomatie denn anderes sein als still? Mittlerweile ist auch die laute Diplomatie Teil des politischen Geschäfts, was dazu führt, dass Widersprüche ersichtlicher werden, v. a. bei moralischen Fragen. Ist es der Realpolitik geschuldet, dass man sich unweigerlich die Hände schmutzig macht? Ist es Zeit, moralische Rhetorik und Doppelmoral aufzugeben? Liegt in neuer Diplomatie und Rhetorik die Zukunft?

Friedensvertrag / Der kriegerische Mensch
Teil 3: PolitikGlaubenskriege

Das Ende der „Weltepoche USA“ scheint eingeläutet, doch die USA sind weiterhin das mächtigste Land – als „Weltmilitär“ bestimmen sie die Abschreckungslogik. Die UNO, als überstaatliche Institution, die das Konfliktgeschehen zivilisieren soll, hat sich bei Kritikern den Ruf eines „Waffenhändlers“ erworben, der Konflikte so ordnet, dass es führenden Volkswirtschaften nutzt. Sind Menschenrechte noch ein Interventionsgrund oder nur Fassade für Macht- und Wirtschaftsinteressen?

Friedensvertrag / Der kriegerische Mensch
Teil 4: Europa gestalten – Vorbild Niederlande

Vor 27 Jahren ermordeten serbische Truppen unter der Führung von Ratko Mladic im bosnischen Ort Srebrenica mindestens 8.000 muslimische Bosnier. Der Vorwurf, der seitdem im Raum steht: Das Massaker sei verhinderbar gewesen, insbesondere da das Gebiet damals unter dem Schutz der UNO Blauhelmsoldaten der „Dutchbatter“ stand. Die niederländische Regierung beginnt nun mit einer öffentlichen Entschuldigung endlich Verantwortung für ihre damaligen Fehler zu übernehmen.

Friedensvertrag / Der kriegerische Mensch
Teil 5: Glosse - Diplomatische Kalaschnikow

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk glaubt nicht an die höfliche, leise Diplomatie. Speichellecken, arschkriechen, schleimen und geschwollenen Dreck labern – davon hält er gar nichts. Melnyk sagte mal, dass es die Aufgabe eines Botschafters sei, die Interessen seines Landes zu vertreten – und dabei nicht korrupter zu sein, als im eigenen Land üblich. Was wäre wenn ein Diplomat mal ganz salopp seine Meinung von sich gäbe? Unsere Glosse testet die Grenzen.

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